Das Team der "Marmeladenbude" engagiert sich sozial und ehrenamtlich. Der Erlös aus dem Verkauf von selbstgemachten Konfitüren wurde jetzt in großer Runde an eine Abordnung der DRK-Hilfsaktion "Herzensreise" überreicht. Das Team der "Marmeladenbude" verdient Anerkennung und das DRK-Team ebenfalls.
Im DRK-Sozialzentrum in Wittlage fand die "Scheckübergabe" statt. Der Begriff "Marmeladenbude" ist im Zusammenhang mit dem Historischen Markt fest verankert, denn dort werden viele hundert Gläser mit Konfitüren, Gelees, herzhafte Gartenfrüchte in dem vertrauten Marktstand am Eingang des Kirchplatzes verkauft. Der Erlös ist garantiert für den guten Zweckbestimmt. Das Team der "Marmeladenbude" arbeitet ehrenamtlich und unentgeltlich, um dies auch der Kundschaft zu belegen, soll möglichst über die Spendenübergabe berichtet werden.
Vom Team der "Marmeladenbude" waren etliche Frauen zur Übergabe nach Wittlage gekommen; für das Team haben Claudia Steinmeyer-Placke und Christiane Mix die Organisationübernommen. Das Team agiert unter dem Dach des Verschönerungsvereins Harpenfeld-Lockhausen e.V. Und für die Empfänger-Organisation, den DRK-Kreisverband Wittlage, der die Aktion "Herzensreise" rechtlich betreut, waren Vanessa Knapp als organisatorische Leiterin und Gabi Rautenstand, Elke Mairose-Bongarz und Jonas Klanke gekommen.
Überreicht wurde symbolisch ein Scheck über 3.500 Euro, eine beachtliche Summe für das Team der Marmeladenbude.
Vanessa Knapp, die langjährig im DRK-Ortsverein Bohmte mitwirkt, gründete mit einigen weiteren DRK-Hilfskräften die DRK-Aktion "Herzensreise". Der Start war vor zwei Jahren mit einer Vorstellung des Projektes in der Mitgliederversammlung des DRK-Kreisverbandes Wittlage, der die rechtliche Trägerschaft übernommen hat. Für den DRK-Landesverband Niedersachsen war es damals "Neuland". Wenn eine Organisation Dienstleistungen erbringt, so müssen auch vorher die Haftungsrisiken bedacht werden. Der DRK-Kreisvorstand Wittlage willigte ein und jetzt nach zweijähriger Erprobung kann ein positives Fazit gezogen werden.
Es ist wichtig, so betonte DRK-Führungskraft Vanessa Knapp, dass das Projekt noch stärker im öffentlichen Bewusstsein verankert wird. Mit dem Begriff "Herzensreise" erschließt sich nichts gleich der Zweck. Es geht darum, Menschen bei schwerster Erkrankung, bei denen das Lebensende absehbar ist, noch einen "Herzenswunsch" in Form einer Reise zu erfüllen.
Wenn sich Betroffene oder Angehörige unter herzensreise(at)drk-wittlage(dot)de oder über die Geschäftsführung melden, findet ein Vorgespräch statt. Welchen Ort möchte der Betroffene erreichen, mit welchem Ziel? Dann findet im Bedarfsfall eine ärztliche Vorprüfung statt, ist die Reise für den Betroffenen vom Krankheitsbild verantwortbar? Muss der Transport liegend erfolgen, welche Medikamente, Sauerstoff erforderlich und anderes. Die ärztliche Leitung liegt bei der Fachärztin Dr. Katrin Deforth. Im Begleitteam dann ein Fahrer und DRK-Hilfskräfte, die meist hauptamtlich als Pflegefachkräfte oder im Sanitätsdienst arbeiten, so dass die medizinische Betreuung wie ärztlicherseits verordnet, durchgeführt werden kann.
Oberstes Gebot: Die ärztliche Schweigepflicht gilt für alle DRK-Team-Mitglieder. Nur abstrakt konnte Vanessa Knapp einen Überblick über die durchgeführten Hilfseinsätze geben. Eine junge Mutter mit Krebsdiagnose im Endstadium hatte den Wunsch noch eine Flugreise zu Familienangehörigen zu machen. Das DRK-Team brachte die Schwerstkranke mit ihrer minderjährigen Tochter mit dem RTW zum Flughafen in Amsterdam. Ein Vater im  Endstadium hatte den Wunsch, seinem Sohn bei einem Fußballspiel in der Kreisliga zu besuchen. Dieser Wunsch konnte wegen des Gesundheitszustandes nicht mehr erfüllt werden. Es geht nicht um Weltreisen, sondern oft um Ort der Kindheit, die ein Schwerstkranker nochmals sehen möchte oder Verwandte treffen. Der Palliativ-Stützpunkt gibt manchmal Hinweise, wenn ein Patient noch einen erfüllbaren Herzenswunsch hat.
Wie mit den Gefühlen umgehen? Hier gibt es kein Patentrezept, manchmal müssen die Leiden verdrängt werden, damit der Betroffene etwas entspannter die Umgebung wahrnehmen kann. Das DRK-Team ist flexibel und stellt sich individuell auf die anvertrauten Menschen ein, sie stehen im Mittelpunkt.
Dank der großzügigen Spenden kann das DRK-Hilfeleistungsangebot weitgehend kostenfreierbracht werden, so dass selbst auf die Benzinkosten verzichtet werden kann. Das Angebot richtet sich speziell an Schwerstkranke und sollte nicht als bloße Transportleistung verstanden werden. Die DRK-Mitglieder im Team der "Herzensreise" arbeiten unentgeltlich und ehrenamtlich. Dies verdient Anerkennung.
Über die "Marmeladenbude", die seit 2004 aktiv ist und Spenden zur Verfügung gestellt hat im Umfang von rund 33.000 Euro werden wir separat berichten.
Text und Fotos: Eckhard Grönemeyer

