· Pressemitteilung

DRK Kleiderkammer in Wittlage: Mehr als nur eine Kleidungsausgabe

Die DRK-Helferinnen der Kleiderkammer in Wittlage mit Leiterin Annette Pannenborg, zweite von links
Gäste beim Essen im Gesellschaftsraum, die für ein Pressefoto ihre Einwilligung gaben
Es gab für die Gäste beim Integrationstreffen Pommes, Zupfbrot mit Aioly und eine leckere Suppe

DRK-Kleiderkammer in Wittlage bietet Bekleidung und ein monatliches Begegnungs-treffen

Gebrauchte Bekleidung für alle Generationen, Tischwäsche, Nützliches für den Haushalt und seit jetzt einem Jahr einmal monatlich ein offenes Begegnungstreffen für die Kunden, gleich welcher Herkunft oder Religion. 

Menschen mit einem sehr begrenzten Einkommen sind dankbar, wenn sie gegen eine kleine Spende bei der DRK-Kleiderkammer in Wittlage insgesamt bei einem Besuch bis zu 15 Teile in den Warenkorb packen können, Bekleidung für Frauen, Männer und Kinder, Spielzeug, Tisch- und Bettwäsche, nützliche oder 

 dekorative Gegenstände für den Haushalt. Jeweils am Mittwoch-Nachmittag ist die Ausgabe ab 16 Uhr für zwei Stunden geöffnet. Wie viele Kunden zu einem Termin kommen - dies ist relativ unbestimmt, mal herrscht großer Andrang. 

Es wird nicht nach der Nationalität oder Herkunft gefragt. Jeder Kunde, der die Regeln beachtet, ist willkommen und wird freundlich bedient. Damit es kein Ge-dränge in den einzelnen Ausgaberäumen gibt, wird immer nur eine begrenzte Personenzahl eingelassen. Die mitgebrachten Kleinkinder nutzten dann gerne das Spielzimmer, während die Eltern ihre Bekleidungsauswahl treffen. 

Annette Pannenborg, Leiterin der DRK-Kleiderkammer, hatte vor einem Jahr die Idee, jeweils einmal monatlich ein Begegnungstreffen zu organisieren. Es heißt zutreffend: „Come Together“-Treffen. Für eine kurze Zeitspanne können die Familien am gedeckten Tisch sitzen. Ihnen werden jeweils abwechselnd Speisen und Getränke angeboten, kosten-frei. Hier ist Gelegenheit, sich mit dem Gegenüber auszutauschen.

Diesmal eine Mutter mit türkischen Wurzeln, die ein religiöses Kopftuch trägt, begleitet von ihrem elfjährigen Sohn und der jüngeren Tochter. Die Mutter möchte nicht, dass sie oder ihre Kinder fotografiert werden. Dies ist zu respektieren. Im Gespräch erklärt sie, dass sie manchmal despektierliche Blicke wegen ihres religiösen Kopftuches ertragen müsste. Man spürt, dass dies für sie belastend und unangenehm ist. Sie ist hier aufgewachsen, spricht sehr gut die deutsche Sprache. Ihre Familie wird dagegen während des jährlichen Urlaubs in der Türkei gleich als "Deutsch-Türken" wahrgenommen. Die DRK-Kleiderkammer mit ihrem Angebot versucht das "Verbindende" in den Vordergrund ihrer Arbeit zu stellen. Tatsächlich ist es so, dass einzelne gesellschaftliche Gruppen bisweilen gar keinen Kontakt miteinander haben. Die Kinder haben es leichter, sie wachsen im Klassenverband mit den anderen Schulkindern auf, lernen sich kennen und akzeptieren. Diesmal gibt es als Speiseangebot bei dem Begegnungstreffen Pommes aus der Fritteuse, besonders bei den Kindern beliebt, natürlich mit Majo und Ketchup, es gibt Zupfbrot mit Kräuterbutter und Aioli-Sauce, Kaffee und Kaltgetränke, alles kostenfrei.

Die DRK-Kleiderkammer wird gerne von einheimischen Kunden, von Kriegsflüchtlingen als der Ukraine, von Syrern, Afghanen und anderen Nationalitäten aufgesucht, alle sind willkommen. Einige der Kunden schicken nach ihren eigenen Angaben gebrauchte Bekleidung und Spielsachen auch in ihre Heimatländer. Auch dagegen bestehen seitens des DRK keine Bedenken.

Insofern leistet die DRK-Kleiderkammer in Wittlage nicht nur einen Versorgungs-auftrag, sondern bietet auch ein lockeres Angebot zur Integration an. Es erfüllt die DRK-Helferinnen mit Freunde, wenn die ganz unterschiedlichen Besucher sich freundschaftlich austauschen, dies ein kleiner "Baustein" zur gesellschaftlichen Integration.